Vor mehr als 700 Jahren wurde der Wirtschaftshof "Kaltenhof" errichtet. Eine Aktion des Bischof Burchard von Senken, der seiner Zeit dreimal gegen Lübeck in Prozess trat. Es heißt, dass er die Stadt bis zu seinem Tod nicht einmal in Ruhe und Frieden ließ und selbst im Grab noch keine Ruhe hat. Das waren wohl aufregende Zeiten - Rensefeld im 13. Jhd..

Aber zurück zu Kaltenhof. Dieser war nach der Errichtung dem damaligen Lübeck ein Dorn im Auge, schließlich war die Anlage ein Verstoß gegen den kaiserlichen Freiheitsbrief, der besagte, dass "innerhalb zweier Meilen beiderseits der Trave keine Befestigungen errichtet werden durften." So ging Beschwerde ein und es endete in Plünderungen und Flammen auf beiden Seiten. Kaltenhof aber ist bestehen geblieben und wurde erst zum Verwaltungssitz des Kirchdorfes Rensefeld und Jahre später zu "Amt Kaltenhof", zu dem auch Schwartau gehörte. Um 1640 dann wurde das Amt nach Schwartau verlegt, da der Wirtschaftshof Kaltenhof verpachtet wurde.

1847 folgte der Schritt, der Schwartau erst ermöglichte, zu dem zu werden, was es heute ist - eine Stadt. Denn aufgrund allgemeiner Not und Hungerjahren wurde das Landgut Kaltenhof niedergelegt (aufgegeben) und die Ländereien an die Schwartauer vergeben. Erst damit erhielt Schwartau genug Land, um ihre Grundlage zu sichern und sich weiterzurentwickeln.

Somit ist zu sagen, dass es ohne Kaltenhof unser Schwartau, wie es heute ist, nie gegeben hätte.

Heute ist der Wirtschaftshof Kaltenhof (oder die Überreste davon) eine historische Sehenswürdigkeit und der Stadtteil Kaltenhof ein Viertel voller Villen, Züge und glücklicher Familien.