Cleverbrück
Gegründet als exklusives Wohnquartier auf den Ländereien des früheren Hofs Cleve, ist Cleverbrück heute ein vielfältiger Stadtteil zum Arbeiten und Wohnen.
„Suchst Du Gesundheit, Ruh‘ und Glück, so ziehe hin nach Cleverbrück“ – So wurde in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts zur Ansiedlung in die im Deutschen Kaiserreich neu gegründete Gartenstadt „Villenkolonie Cleverbrück“ geworben. Es war der ursprünglich aus Altona stammende Gutsbesitzer Ferdinand Björnsen, der „auf grüner Wiese“ der Ländereien vom Gutshof Cleve zur Ansiedlung mit Blick auf Lübeck aufrief.
Die Werbung hatte Erfolg und seit den ersten konkreten Vorarbeiten 1904 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 lebten bereits über 200 Menschen aus vornehmlich bürgerlichen Kreisen dort in ihren Eigenheimen im Grünen mit eigenem Tennisplatz und Restaurants, war doch der Bau von „Arbeiter-Mietshäusern“ explizit verboten. Inflation und spätere Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren ließen diesen Wunsch nach Exklusivität verblassen.
Tiefgreifenden Wandel erlebte Cleverbrück in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Zur Unterbringung der vielen Geflüchteten aus den früheren deutschen Ostgebieten musste dringend Wohnraum geschaffen werden. Cleverbrück entwickelte sich in dieser Zeit zu einem florierenden Wohnviertel mit eigener Grundschule, Kirche, Kindertagesstätte, Einkaufsmöglichkeiten, Gewerbe und Gaststätten.
Urkundliche Erwähnung fand das Dorf Cleve erstmals im Hochmittelalter gegen Ende des 12. Jahrhunderts als Besitz des 1177 gegründeten Lübecker Klosters St. Johannis. In späteren Jahrhunderten gab es sowohl das Dorf Cleve als auch die Clever Landwehr an der Grenze zu Lübeck. Heute sind diese Orte gemeinsam mit Cleverbrück nahtlos mit Schwartau und den anderen umliegenden Ortschaften verwachsen.