Das Museum der Stadt Bad Schwartau

Das Museum der Stadt Bad Schwartau ist ein regionalhistorisches Museum und verfügt über eine umfangreiche Sammlung an kunst- und kulturhistorischen Exponaten zur Geschichte der Stadt Bad Schwartau. Besonders hervorzuheben ist die vielfältige Sammlung zur bürgerlichen Wohn- und Alltagskultur des Bad Schwartauer Apothekers Alfred Klindwort (1905-1975).

Momentan ist das Museum für Besucher geschlossen.

Nach einer umfassenden Umstrukturierung wird es an einem neuen Standort wieder eröffnet. Aktuelle Informationen sind der Website der Stadt Bad Schwartau zu entnehmen.

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Aktive Unterstützung erfährt das Museum durch den Förderverein des Museums der Stadt Bad Schwartau. Dieser gemeinnützige Verein unterstützt das Museum darin, die Geschichte der Stadt lebendig zu halten und für ein breites Publikum dauerhaft erlebbar zu machen.

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Aktivitäten rund um das Museum

Leuchtreklame »Konditorei Hartmann« und »Café« werden im Museum der Stadt Bad Schwartau für die Nachwelt erhalten

Nun ist auch das letzte sichtbare Zeugnis Hartmannscher Café-Kultur in der Lübecker Straße 14 verschwunden. Aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern ist es aufgefallen, dass seit letzter Woche keine Leuchtreklame mehr über dem Eingang der stadtbekannten, ehemaligen Konditorei hängt. Am Freitag, 10.06.2022 um 7 Uhr morgens trafen sich die Monteure Henning Griesbach und Norbert Rusch sowie der Auszubildende Torben Delbrügge von der Firma E-Werk Elektro- und Sicherheitstechnik GmbH aus Bad Schwartau mit der Museums- und Kulturmanagerin Judith Ohrtmann vor dem ehemaligen Café. Die drei Fachleute für Elektrotechnik kamen mit einem Hubsteiger, mit dessen Hilfe die Leuchtschrift „Konditorei Hartmann“ fachgerecht demontiert wurde. Auch der ehemalige Hausherr Jürgen Hartmann ließ es sich nicht nehmen, den Abbau persönlich zu begleiten. Der Förderverein des Museums der Stadt Bad Schwartau erwarb den Schriftzug, um ihn sogleich an das städtische Museum zu übergeben. Die Vorstandsmitglieder Marco Graupner, Dietrich Klindwort, Ricky Rix und Ferdinand Schöppich freuten sich vor Ort über die Sicherung eines Stücks der Bad Schwartauer Stadtgeschichte.
Ein paar Tage später wurde auch die zweite Leuchtreklame mit dem Schriftzug „Café“ demontiert und in das Museum transportiert.

Dank an die beiden Förderer

Die Stadt Bad Schwartau dankt dem Förderverein „Städtisches Museum der Stadt Bad Schwartau als kulturelles Zentrum e. V.“ und der Bad Schwartauer Firma E-Werk Elektro- und Sicherheitstechnik GmbH für ihre Unterstützung. Für 250 Euro hat der Förderverein die Leuchtreklame vom ehemaligen Cafébetreiber Jürgen Hartmann erworben, um sie dem Museum der Stadt Bad Schwartau nachfolgend zu schenken. Die Firma E-Werk Elektro- und Sicherheitstechnik GmbH spendete etwas über die Hälfte ihrer Kosten für die Demontage und den Transport der Leuchtreklame, nämlich 315 Euro.

Bedeutung der Leuchtreklame für Bad Schwartau

Die Leuchtreklame über dem Café Hartmann war seit den 1960er Jahren visuell prägend für die Lübecker Straße. Bundesweit sind solche Leuchtreklamen aus der Mitte des
20. Jahrhunderts selten geworden. In Bad Schwartau ist sie die letzte ihrer Art. Sie ist Zeugnis eines unwiederbringlichen Stücks der Bad Schwartauer Stadtgeschichte. Nun wird sie als städtisches Kulturgut im Museum für die Nachwelt erhalten.

Historie der Konditorei Hartmann

1829 erwarb der Gold- und Silberschmied Dietrich-Jürgen Boy das Grundstück Lübecker Straße 14. Da die Goldschmiede jedoch nicht zufriedenstellend lief, beantrage Boy 1852 das Privileg eines Zuckerbäckers. Damit begann die Zuckerbäckerei in Schwartau, die bald weit über die Grenzen des Fleckens bekannt wurde. Eine Spezialität der Schwartauer Zuckerbäcker waren die sogenannten „Schwartauer Pfeffernüsse“. Um 1900 wurde das Haus Lübecker Straße Nr. 14 abgerissen. Das Grundstück wurde in der Fogle geteilt und im Haus Nr. 14a gründete Franz Boy eine Gastwirtschaft. Im Haus Nr. 14 wurde die Tradition der Kuchenbäckerei von Carl Boy und seinem Sohn Arnold Boy weitergeführt. Nach mehreren Besitzerwechseln erwarb Willi Hartmann 1961 die Konditorei von Eugen Heidorfer. Bis zum 1. Mai 2022 führte sein Sohn Jürgen die über fast 200-jährige Kuchenback-Tradition des Hauses fort. Jürgen Hartmann war der letzte produzierende Konditor in der Stadt.

Neues Kunstwerk für das Museum der Stadt Bad Schwartau

Auch wenn das Museum seit 2018 ohne Ausstellungshaus auskommen muss, geht die Arbeit hinter den Kulissen intensiv weiter. In diesem Zusammenhang steht vor allem die Museumssammlung im Mittelpunkt, die gepflegt und stetig aktualisiert werden muss, um das kulturelle Erbe der Stadt Bad Schwartau zu bewahren.

Jüngst wurde die Museumssammlung um ein bedeutsames Kunstwerk erweitert: Mit großem Dank nahmen Bad Schwartaus Stadtpräsidentin Wiebke Zweig und Museums- und Kulturmanagerin Judith Ohrtmann eine 77-cm große Bronzeplastik des in Schwartau geborenen Bildhauers Paul Peterich mit dem Titel „Römischer Jüngling“ vom Gemeinnützigen Bürgerverein Bad Schwartau in Empfang. Diese Figur, die der Bildhauer Paul Peterich um 1910 erschuf, hatte der Verein Ende April von einem Berliner Antiquitätenhändler für 7.500 Euro erworben. Die Vorstandsmitglieder Klaus Nentwig, Henning Beck und Gerlinde Matz übergaben die Figur dem Museum am 05. Mai 2021 als Dauerleihgabe.

Die Stadt Bad Schwartau dankt dem Gemeinnützigen Bürgerverein herzlich für diese hervorragende Ergänzung der Museumssammlung.

Der »Pythagoraeder«. Ein neues Kunstwerk im Kurpark

Am 01. September 2020 war es soweit: das Kunstwerk Pythagoraeder wurde im Kurpark der Stadt Bad Schwartau feierlich eingeweiht. Bei strahlend blauem Himmel vollzogen die Bürgervorsteherin Wiebke Zweig, der Bildhauer Josef Wieczorek sowie das Stifter-Ehepaar Günter Stave und Ingelore Martiny die Einweihung, indem sie symbolisch ein rotes Band vor dem „Pythagoraeder“ zerschnitten. Untermalt wurde die Zeremonie von den Klängen der Harfenistin Jara Egen.

Mit Dankesworten an die Eheleute Günter Stave und Ingelore Martiny führte Bad Schwartaus Museums- und Kulturmanagerin in die Zeremonie ein: „Als Kulturverantwortliche möchte ich Günter Stave und Ingelore Martiny meinen Dank aussprechen. Sie haben der Stadt Bad Schwartau ein überaus großzügiges und zudem künstlerisch extrem spannendes Geschenk gemacht. Kunstwerke, die sich konkret mit mathematischen Formeln auseinandersetzen sind selten. Insofern freue ich mich sehr, dass Bad Schwartau nun über ein solch interessantes Kunstwerk verfügt, das von nun an einen neuen ästhetischen Blickfang im Kurpark schafft.“

Bürgervorsteherin Wiebke Zweig lobte in Ihrem Grußwort den einzigartigen Charakter des  Kunstwerks und sprach dem Künstler Josef Wieczorek ihre Bewunderung aus: „Dieses Kunstwerk ist etwas ganz neues für Bad Schwartau. Es ist nicht 08/15 und es wird mit großer Wahrscheinlichkeit für Aufmerksamkeit sorgen – aber genau das macht Kunst aus. Sie soll anregen, auffallen, polarisieren, den Menschen etwas zum Denken geben. Was wäre ein Kunstwerk im öffentlichen Raum, wenn es so gefällig wäre, dass man daran vorbei geht und es nicht einmal bemerkt? Der „Pythagoraeder“ wird bemerkt. Und daran merkt man: hier ist etwas gelungen.“

Zudem dankte Sie dem Ehepaar Stave-Martiny für ihr Engagement und fand anerkennende Worte für Herrn Staves mathematische Kreativität: „Dass das Kunstwerk „Pythagoraeder“ auf einer mathematischen Besonderheit beruht, die Sie, Herr Stave, in Bad Schwartau entwickelt haben, soll an dieser Stelle nochmal besonders herausgestellt werden.  Zumeist sind Mathematiker ja Künstler ohne Publikum. Um die Schönheit mathematischer Beweise nachzuvollziehen, muss man nämlich eigentlich mit ihnen vertraut sein. Das Kunstwerk „Pythagoraeder“ aber visualisiert Ihr mathematisches Werk auch für Laien – und das macht es so bemerkenswert!“

Nachdem Ingelore Martiny in ihrer Rede eindrucksvoll beschrieb, wie ihr Ehemann die mathematische Idee des „Pyhtagoraeders“ entwickelte und Josef Wieczorek in seiner Rede die spannende Entwicklung darlegte, die das Kunstwerk von der Idee bis zur Aufstellung durchlaufen hatte, stießen die Gäste mit Sekt und Canapés auf das neue Kunstwerk in Bad Schwartau sowie die gelungene Einweihung an.

Zum Kunstwerk

Das von Günter Stave im Jahr 2010 entwickelte Objekt „Pythagoraeder“ realisiert die Idee, aus dem zweidimensionalen Lehrsatz des Pythagoras a² + b² = c² einen dreidimensionalen Körper zu verwirklichen. Infolge dieser Entdeckung des zu jenem Zeitpunkt 84-jährigen Diplom-Ingenieurs, erwuchs die Idee, ein Kunstwerk aus diesem mathematisch basierten Werk entstehen zu lassen. So beauftragten Günter Stave und dessen Ehefrau Ingelore Martiny den Bildhauer Josef Wieczorek, ein großformatiges Kunstwerk auf Basis der mathematischen Vorgaben des „Pythagoraeder“ zu gestalten. Da Günter Stave den „Pythagoraeder“ in Bad Schwartau entwickelte, entschieden die Eheleute, das Kunstwerk der Stadt zum Geschenk zu machen. Die Schenkung wurde im August 2020 vollzogen.

Der „Pythagoraeder“ ist aus auf Hochglanz poliertem Edelstahl gefertigt. Er steht auf einem Metallgerüst, das wiederum auf einem Sockel aus schwarzem Granit installiert ist. Die Gesamtkonstruktion ist ca. 3,5 Meter hoch.

Das Kunstwerk ist ab sofort täglich zu besichtigen und steht im Kurpark auf der Wiese vor der Holstein Therme.

Die "Bacchantin" kehrt zurück ins Rathaus

Nachdem das Kunstwerk ›Bacchantin‹ von Paul Peterich im Zuge der Ausstellung „Paul Peterich – Leben. Werk. Erbe“ bereits von Mai bis Dezember 2019 im Rathaus präsentiert wurde, ist sie nun wieder im Eingangsbereich des Rathauses zu bewundern.

Die ›Bacchantin‹ ist ein Werk des Bildhauers Paul Peterich, der am 1. Februar 1864 als Sohn des Drechslermeisters Jasper Hinrich Peterich und seiner Frau Magdalene in der Lübecker Straße 31 in Schwartau geboren wurde. Er schuf die ›Bacchantin‹ im Jahr 1935, zwei Jahre vor seinem Tod am 22. September 1937.


Eine Bacchantin ist eine Anhängerin des griechischen Weingottes Dionysos, der wegen des Lärms, den sein stets feierndes Gefolge veranstaltet, von den Römern auch Bacchus (Rufer) genannt wurde. In späteren Jahrhunderten wurden Bacchanten und Bacchantinnen zum Synonym für enthemmt feiernde Menschen. Sie wurden ein beliebtes Motiv in den bildenden Künsten.

Das Kunstwerk ›Bacchantin‹ ist aus Bronze gefertigt und war ursprünglich vergoldet. Bevor der Gemeinnützige Bürgerverein der Stadt Bad Schwartau die ›Bacchantin‹ 2018 von einem privaten Anbieter aus Bautzen erwarb, hatte das Kunstwerk mehrere Jahrzehnte unter freiem Himmel als Gartendekoration gedient. Dies führte unter anderem zum Abtrag der ursprünglichen Vergoldung und zu Korrosion.

In diesem Jahr ließ der Gemeinnützige Bürgerverein einen maßgeschneiderten Sockel für das Kunstwerk anfertigen. Bad Schwartaus Museums- und Kulturmanagerin Judith Ohrtmann freut sich sehr, dass das Kunstwerk nun wieder öffentlich zugänglich ist und dankt dem Gemeinnützigen Bürgerverein für sein großes Engagement.

Das Kunstwerk ›Bacchantin‹ ist immer montags bis donnerstags in der Zeit von 09:00 – 16:00 Uhr und freitags zusätzlich von 09:00 – 12:00 Uhr geöffnet. Aufgrund der aktuellen gesundheitlichen Lage müssen sich Interessierte vorab unter der E-Mail: ausstellung@bad-schwartau.de unter Angabe ihrer Kontaktdaten und des gewünschten Termins anmelden. Ab dem 10.08.2020 wird das Rathaus voraussichtlich wieder den Normalbetrieb aufnehmen, sodass das Kunstwerk zu den Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden kann.

Paul Peterich in Villemoisson-sur-Orge

Wie bereits berichtet, hat der französische Bürgermeister Cholley anlässlich der 20-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Bad Schwartau und Villemoisson-sur-Orge/ Frankreich auf dem Städtepartnerschaftsfest in Bad Schwartau am 29.06.2019 das Kunstwerk „Amitié“ verschenkt.

Die Stadt Bad Schwartau freut sich sehr über dieses Symbol der Verbundenheit zwischen Bad Schwartau und Villemoisson-sur-Orge und sagt „Tausend Dank! - Merci infiniment!“.

„Amitié“ im Rathaus Bad Schwartau

Das Kunstwerk wurde bei dem Künstler Jose Luis Aguilar Falcon in Auftrag gegeben und stellt die Gesichter des französischen Ingenieurs Gustave Eiffel (1832-1923) und des deutschen Erfinders des Buchdrucks Johannes Gutenberg (1400-1468) dar. Beide Gesichter sind durch genietete Stahlkonstruktionen in Form der Gemeindegrenzen der Städte Villemoisson-sur-Orge und Bad Schwartau eingerahmt. Die Bronze-Plastiken sind jeweils auf ein Fundament aus Holz montiert, welche mittels eines Stabs, an den ein Wappen montiert ist, verbunden sind. Das hier dargestellte Wappenschild kombiniert die Wappen der Partnerstädte Villemoisson-sur-Orge und Bad Schwartau. „Amitié“ steht im Sitzungssaal des Rathauses Bad Schwartau.

Seit Mitte Dezember hängt nun Paul Peterich in Villemoisson-sur-Orge

Der Künstler Jose Luis Aguilar Falcon hat nun ein ähnliches Kunstwerk wie „Amitié“ auch für das Rathaus in Villemoisson gefertigt. Mit diesem Kunstwerk zeigt Villemoisson-sur-Orge einmal mehr seine Verbundenheit zu seiner deutschen Partnerstadt Bad Schwartau. Das Kunstwerk zeigt das Gesicht des Bad Schwartauer Bildhauers Paul Peterich auf einem genieteten, wappenförmigen Hintergrund. Das Gesicht Peterichs ist umrahmt von den Umrissen der Gemeindegrenze Bad Schwartaus, genauso wie bei dem Kunstwerk in Bad Schwartau. Auch wurden die gleichen Materialien genutzt wie bei Aimitié. Im linken, oberen Viertel des Kunstwerkes prangt das Wappen der Stadt Bad Schwartau.

Expertin für historische Kleidung im Museum

Die Schließung des Museums nutzt Bad Schwartaus Museums- und Kulturmanagerin Judith Ohrtmann, um eine Generalinventur der Sammlung vorzunehmen. Dabei begutachtet sie jedes Objekt und prüft es z. B. auf seinen Zustand. Manchmal macht sie dabei spannende Entdeckungen – so auch in der letzten Woche: „Im Keller des Museums entdeckte ich einige unscheinbare Kartons, in denen sich grob zusammengerollte Kleidersäcke befanden. Beim Öffnen stellte ich überrascht fest, dass es sich um teils extrem gut erhaltende Kleider aus der Mitte des 19. Jahrhunderts handelte“.

Für die wissenschaftliche Aufarbeitung dieser Objekte lud Judith Ohrtmann eine Expertin für historische Textilien aus Hamburg ein. Melanie Hahn, die zu historischer Kleidung promoviert, kam gerne nach Bad Schwartau und war über den guten Zustand der Textilien erstaunt. „Die Kleider sind in einer überraschend guten Verfassung, wenn man bedenkt, dass sie bisher z.B. ohne Mottenschutz gelagert wurden. Es sind nur leichte Lagerungsschäden zu verzeichnen.“

Besonders spannend fanden die beiden Museumsfrauen eine Damenjacke aus schwarzer Seide, an deren unterem Rückenteil sich ein Schößchen für eine Tournüre befindet.
Eine Tournüre, auch als „Cul de Paris“ bekannt, bezeichnet eine Silhouette der weiblichen Mode, die sich durch eine starke Betonung des Hinterteils auszeichnete. Die schwarze Seidenjacke ließ insofern Platz für ein Polster, dass sich die modischen Damen um 1885 auf das Gesäß schnürten.

Nachdem Judith Ohrtmann und Melanie Hahn die wissenschaftliche Inventarisierung der Textilien vorgenommen hatten, wurden die Objekte im Sinne der konservatorischen Prävention professionell verpackt und für die Langzeitlagerung vorbereitet. Die Stadt Bad Schwartau dankt Melanie Hahn für ihren Einsatz.

Ausstellung zu Paul Peterich im Rathaus

Ausstellung zu Paul Peterich – noch bis zum 31.01.2020

Kurz vor dem Internationalen Museumstag im Mai 2019 präsentierte Bad Schwartaus neue Museums- und Kulturmanagerin Judith Ohrtmann eine Ausstellung zu dem in Schwartau geborenen Bildhauer Paul Peterich und rückte so einen der wichtigsten Sammlungsschwerpunkte des momentan geschlossenen Museums der Stadt Bad Schwartau zurück in den Fokus der Öffentlichkeit.

Paul Peterich wurde 1864 als Sohn eines Drechslermeisters in Schwartau (das „Bad“ wurde erst 1913 Teil des Ortsnamens) geboren und studierte nach einer Lehre im väterlichen Betrieb an Kunstakademien in Hamburg und Berlin. Noch als Student gelang ihm der künstlerische Durchbruch mit dem Denkmal zu dem Komponisten Carl Maria von Weber in Eutin. Nach verschiedenen überregionalen Kunsterfolgen und einer Berufung zum Professor, entschied sich Paul Peterich 1907 nach Italien zu gehen und in der inspirierenden Region um Florenz als freier Künstler tätig zu sein. Es folgten sieben Jahre produktiven künstlerischen Schaffens in der Toskana, bis ihn der Erste Weltkrieg 1914 zur Rückkehr nach Deutschland zwang. Sein Stil war bis zu seinem Tode 1934 vor allem von der Florentiner Renaissance und ihrem harmonisch ausgeglichenen Menschenbild geprägt. Heute befinden sich die Kunstobjekte Paul Peterichs in verschiedenen europäischen Kunstmuseen und Privatsammlungen. Über seine Nachkommen, die teils in Kanada und auf den Bermudas leben, gelangten Paul Peterichs Werke auch auf den amerikanischen Kontinent.

Die Ausstellung mit dem Titel »Paul Peterich /// Leben. Werk. Erbe«, die im Rathaus Bad Schwartaus gezeigt wird, stellt Paul Peterichs Schaffen in den Mittelpunkt. Neben Beständen aus der Museumssammlung werden unter anderem Kunstwerke aus dem Besitz des Gemeinnützigen Bürgervereins Bad Schwartau zu sehen sein. Vier Objekte, die der Bürgerverein erst in den letzten Jahren erstanden hat, werden nun zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.

Bad Schwartaus Museums- und Kulturmanagerin Judith Ohrtmann, die die Ausstellung kuratiert hat, freut sich, dass die Werke Paul Peterichs wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein werden: „Paul Peterichs besonderer Reiz geht von seiner Leidenschaft für das Quattrocento und seiner technischen Perfektion aus. Zu Recht können und sollten die Bad Schwartauer stolz sein auf diesen künstlerisch begabten und überregional erfolgreichen Sohn ihrer Stadt.“

Die Ausstellung läuft noch bis zum 31. Januar 2020. Sie befindet sich im Lichthof (2. Obergeschoss des Rathauses) und ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses (Montag: 09:00 – 12:00 Uhr & 15:00 – 17:45 Uhr, Dienstag – Freitag: 09:00 – 12:00 Uhr) zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

Kunstwerk aus Frankreich erhält Namen

Das Kunstwerk, das der Stadt Bad Schwartau am 29. Juni 2019 anlässlich des 20-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläums von der französischen Stadt Villemoisson-sur-Orge zum Geschenk gemacht wurde, war bis dato namenlos. Aus diesem Grund rief die Stadt Bad Schwartau die Leser der Lübecker Nachrichten in einem Artikel vom 16.07.19 auf, Namensvorschläge einzureichen.

Das von François Cholley, dem Bürgermeister der Stadt Villemoisson-sur-Orge, bei dem Künstler Jose
Luis Aguilar Falcon in Auftrag gegebene Kunstwerk, stellt die Gesichter zweier kluger Köpfe der Nationen Frankreich und Deutschland dar: den Ingenieur des Eiffelturms Gustave Eiffel (1832-1923) und den Erfinder des Buchdrucks Johannes Gutenberg (1400-1468).

Die aus patiniertem Terrakotta geschaffenen Gesichter sind durch genietete Stahlkonstruktionen in Form der Gemeindegrenzen der Städte Villemoisson-sur-Orge und Bad Schwartau eingerahmt, die mit jener Farbe lackiert wurden, mit der auch der Eiffelturm alle 7 Jahre neu lackiert wird.

Die Bronze-Plastiken sind jeweils auf ein Fundament aus Holz montiert. Diese trennbaren Holzelemente sind mittels eines Stabs, an den ein Wappen montiert ist, verbunden. Das hier dargestellte Wappenschild kombiniert die Wappen der Partnerstädte Villemoisson-sur-Orge und Bad Schwartau.

Das Kunstwerk, das fortan den großen Sitzungssaal des Rathauses ziert, erhielt nun den Namen „Amitié“. Dieser Vorschlag wurde aus verschiedenen Namensvorschlägen von einer Jury der Stadtverwaltung ausgewählt. Dabei stammten die ganz unterschiedlichen Vorschläge sowohl aus Deutschland als auch aus Frankreich. Den Namen hat eine Dame aus dem Bad Schwartauer Einzugsgebiet vorgeschlagen, die gerne anonym bleiben möchte. Sie sagt „Amitié ist französisch und bedeutet »Freundschaft«. Passend zur 20-jährigen Städtepartnerschaft und Freundschaft mit Villemoisson-sur-Orge“.

Jurymitglieder Judith Ohrtmann (Museums- und Kulturmanagerin) und Nicole Peksa (Städtepartnerschaftsbeauftragte) sind sich sicher: „Dieser Name passt perfekt! Wir freuen uns sehr über das Kunstwerk »Amitié« und möchten uns noch einmal herzlich bei unseren französischen Freunden in Villemoisson-sur-Orge bedanken – merci beaucoup!“

Fielmann unterstützt das Museum der Stadt Bad Schwartau

Große Freude bei Bad Schwartaus Museums- und Kulturmanagerin Judith Ohrtmann. Am 06.09.2023 überreichten Fred Haselbach, Fielmann-Niederlassungsleiter in Lübeck, und Dr. Constanze Köster, die als Kunsthistorikerin für die Fielmann AG tätig ist, dem Museum der Stadt Bad Schwartau 69 Glas-Negative mit historischen Ansichten von Bad Schwartau. Die Bilder des Fotografen Hans Julius Simonsen aus der Zeit von 1925-40, die zumeist 13 x 17,5 cm groß sind, hatte Dr. Constanze Köster zuvor beim Auktionshaus Schramm für das Museum ersteigert. Zusätzlich hatte die Fielmann AG die professionelle Digitalisierung der Bilder in Auftrag gegeben.

Historisches Bad Schwartau
Die 69 Glas-Negative zeigen verschiedene historische Ansichten von Bad Schwartau. Unter anderem sind es Fotografien des alten Bahnhofes, der Straßenbahn, des Kurhauses und des früheren Geertz Hotels.
Judith Ohrtmann freut sich sehr über die Glas-Negative, die in 6 zeitgenössischen Pappschachteln verpackt sind: „Die Aufnahmen sind gestochen scharf und dokumentieren das historische Bad Schwartau eindrucksvoll.”

Fotograf Hans Julius Simonsen
Die Glas-Negative stammen ursprünglich aus dem Archiv von Hans Julius Simonsen (1876-1943), der die Ortschaften Norddeutschlands auf zahlreichen Reisen fotografisch dokumentierte. Meist wählte der professionelle Fotograf Simonsen charakteristische Bauten eines Ortes, markante Straßenansichten und Landschaften aus der Ortsumgebung als Motiv. Simonsens Fotografien, die er vielfach als Postkartenmotive nutzte, waren sehr beliebt und es erfolgte bald die Gründung einer 'Graphischen Kunstanstalt' in Oldenburg, womit aus dem Fotostudio der 'Kunstverlag Simonsen' entstand. 

Bild: Fred Haselbach, Fielmann-Niederlassungsleiter in Lübeck und Judith Ohrtmann, Museums- und Kulturmanagerin

Kultur kompakt: Kunst aus dem Museum

Das aktuell für Besucherinnen und Besucher geschlossene Museum der Stadt Bad Schwartau bewahrt in seiner Sammlung viele interessante Kunstobjekte. Das heute vorgestellte Werk zeigt die Schwartau mit Brücke im impressionistischen Stil.
Paul Kreisel, der Schöpfer dieses Gemäldes, wurde am 23.05.1891 in Danzig geboren und kam 1945 nach Bad Schwartau. Hier lebte er bis kurz vor seinem Tode am 20.12.1982 in der Ludwig-Jahn-Straße.

Paul Kreisel, Öl auf Leinwand, um 1950 „Fluss Schwartau mit Brücke“ (beschreibender Titel)

Kultur kompakt: Kunst aus dem Museum

Das aktuell für Besucherinnen und Besucher geschlossene Museum der Stadt Bad Schwartau bewahrt in seiner Sammlung viele interessante Kunstobjekte.

Das heute vorgestellte Werk des Malers Wilhelm Ahlers (1899-1993) zeigt zwei Bauernhäuser. Auf der Rückseite der Zeichnung wurde vermerkt, dass es zwei Rensefelder Bauernhäuser sind – um welche Höfe es sich konkret handelt, wurde allerdings nicht notiert.

Wer die abgebildeten Häuser zuordnen kann, wird gebeten, seine Kenntnisse unter folgender Adresse mitzuteilen: museum@bad-schwartau.de.

Zeichnung: Wilhelm Ahlers, Federzeichnung, 1934, „Bauernhäuser in Rensefeld“

Kultur kompakt: Kunst aus dem Museum

Das aktuell für Besucherinnen und Besucher geschlossene Museum der Stadt Bad Schwartau bewahrt in seiner Sammlung viele interessante Kunstobjekte. Das heute vorgestellte Werk zeigt die nordwestliche Ecke des Bad Schwartauer Marktplatzes mit der Abzweigung zur Eutiner Straße bzw. zur Schulstraße. Leider existieren keine Angaben zu Künstler/Künstlerin, Titel oder Provenienz. Verschiedene Recherchen – z.B. zu den abgebildeten Gebäuden, von denen heute keines mehr existiert – könnten darauf hinweisen, dass das Bild aus der Zeit um 1940 bis 1950 stammt. Sachdienliche Hinweise zu diesem Bild nimmt das Museum der Stadt Bad Schwartau gerne entgegen: museum@bad-schwartau.de

Unbekannte/r Künstler/Künstlerin Gouache, um 1940-1950

„Nordwestliche Ecke des Bad Schwartauer Marktplatzes“
(beschreibender Titel)

Kultur kompakt: Kunst aus dem Museum

Das aktuell für Besucherinnen und Besucher geschlossene Museum der Stadt Bad Schwartau bewahrt in seiner Sammlung viele interessante Kunstobjekte.
Das heute vorgestellte Werk im Urban Sketching-Stil wurde anlässlich des 110-jährigen Stadtjubiläums im Jahr 2022 von einer Lübecker Künstlerin angefertigt und wird seitdem im Museum verwahrt.

Bildinformation:
Babett Büttner, Aquarellzeichnung „Bad Schwartau“, 2022

Kultur kompakt: Kunst aus dem Museum

Das aktuell für Besucherinnen und Besucher geschlossene Museum der Stadt Bad Schwartau bewahrt in seiner Sammlung viele interessante Kunstobjekte.
Das heute vorgestellte Gemälde wurde dem Museum im März 2024 von Fritz Nikolai Plagmann übergeben.
Das Gemälde zeigt seinen Großvater, den Viehkaufmann Fritz Willi Klaus Plagmann (1919-1990), der das ehemals überregional bekannte Fleischereigeschäft Plagmann in Groß Parin führte.

Herzlichen Dank nochmal an Fritz Nikolai Plagmann!
Falls auch Sie über interessante Objekte mit Bezug zu Bad Schwartau verfügen und diese dem Museum für die Sammlung anbieten möchten, melden Sie sich gern unter museum@bad-schwartau.de

Bild: Unbekannter Künstler um 1960, „Fritz Plagmann“ (beschreibender Titel)

Kultur kompakt: Kunst aus dem Museum

Das aktuell für Besucherinnen und Besucher geschlossene Museum der Stadt Bad Schwartau bewahrt in seiner Sammlung viele interessante Kunstobjekte.
Das heute vorgestellte Gemälde wurde dem Museum letztes Jahr von einer Familie aus Groß Parin für die Sammlung übergeben.

Falls auch Sie über Kunstwerke mit Bezug zu Bad Schwartau verfügen und diese dem Museum für die Sammlung anbieten möchten, melden Sie sich gern unter museum@bad-schwartau.de

Zum Gemälde:
Gertrud Siemers, Öl auf Leinwand, um 1950,
„Jahrmarkt auf dem Bad Schwartauer Marktplatz“
(beschreibender Titel)

Kultur kompakt: Kunst aus dem Museum

Das aktuell für Besucherinnen und Besucher geschlossene Museum der Stadt Bad Schwartau bewahrt in seiner Sammlung viele interessante Objekte.
Unter dem Titel „Kunst aus dem Museum“ werden im Laufe des Jahres 2024 verschiedene Bildwerke mit Bezug zu Bad Schwartau vorgestellt.
Den Anfang macht eine ca. 100 Jahre alte Druckgrafik:

Paul Vahrenhorst
Radierung, um 1920

„Rantzauallee“
(beschreibender Titel)

Neues Gemälde für die Museumssammlung

Fröhliche Stimmung herrschte bei Museumsleiterin Judith Ohrtmann, als ihr Dietrich Klindwort und Wolfgang Scharf vom Förderverein des Museums der Stadt Bad Schwartau letztes Wochenende ein Gemälde von Rochus Langer für die Museumssammlung überreichten.

Das Kunstwerk zeigt das ehemalige Schwartauer Pfefferkuchenhaus. Hierbei handelt es sich um eine ehemalige Bäckerei in Schwartau, die überregional für die dort hergestellten „Schwartauer Pfeffernüsse“ bekannt war. Das Fachwerkhaus, das sich bis 1926 an der Südseite des Schwartauer Marktplatzes befand, wurde sowohl von Einheimischen als auch von Ausflüglern stark frequentiert. Besonders erwähnenswert: Thomas Mann setzte dem „Schwartauer Pfefferkuchenhaus“ in dem Roman „Buddenbrooks“ (1901) ein literarisches Denkmal.

Übrigens: Aktuell erlebt das Schwartauer Pfefferkuchenhaus mit Pfeffernüssen nach einem alten Schwartauer Familienrezept in Form einer Verkaufsbude auf dem Weihnachtsmarkt eine Renaissance – ein Besuch lohnt sich!

Das Museum der Stadt Bad Schwartau dankt dem Förderverein herzlich für das Gemälde und die generell schöne Zusammenarbeit.

Kultur kompakt: Museumsfavoriten - Neujahrskarten aus dem Jahre 1900

Das ist Judith Ohrtmann, die als Museums- und Kulturmanagerin der Stadt Bad Schwartau tätig ist. Als Leiterin des Museums schätzt sie alle Sammlungsobjekte gleichermaßen und hat keinen speziellen Favoriten: „Jedes Museumsobjekt hat eine spannende Geschichte zu erzählen und ich freue mich schon sehr darauf, diese Geschichten möglichst bald in einem neu konzipierten Museum der Stadt Bad Schwartau präsentieren zu dürfen“.

Anlässlich des näher rückenden Jahreswechsels stellt Judith Ohrtmann heute einen kleinen Teil der umfangreichen Neujahrskartensammlung des Museums vor. Die Neujahrskarten wurden von einer Bad Schwartauer Sammlerin zusammengetragen und stammen aus der Zeit um 1900.

Das Museum der Stadt Bad Schwartau dankt all seinen Unterstützern und Förderern und wünscht allen, die dies lesen, einen guten Rutsch in das neue Jahr!

  • Neujahrskarte 1 Museum

    Neujahrskarte 1 Museum
  • Neujahrskarte 2 Museum

    Neujahrskarte 2 Museum
  • Neujahrskarte 3 Museum

    Neujahrskarte 3 Museum
  • Neujahrskarte 4 Museum

    Neujahrskarte 4 Museum
  • Neujahrskarte 5 Museum

    Neujahrskarte 5 Museum
  • Neujahrskarte 6 Museum

    Neujahrskarte 6 Museum
  • Neujahrskarte 7 Museum

    Neujahrskarte 7 Museum
  • Neujahrskarte 8 Museum

    Neujahrskarte 8 Museum
  • Neujahrskarte 9 Museum

    Neujahrskarte 9 Museum
  • Neujahrskarte 10 Museum

    Neujahrskarte 10 Museum

Kultur kompakt: Museumsfavoriten - Flasche der ehemaligen Schwartauer Brauerei Lychenheim

Das ist Sven Reiß, der als Archivar der Stadt Bad Schwartau tätig ist.
Für ihn stellt eine Glasflasche aus der ehemaligen Schwartauer Brauerei Lychenheim ein besonders interessantes Museumsobjekt dar.

Auf dem Gelände der ehemaligen Bierbrauerei Lychenheim wurde 1895 die erste Solequelle Bad Schwartaus entdeckt. Zunächst wollte der Besitzer der Brauerei, der Jude Emil Lychenheim (1844-1932), selbst dort ein „Soolbad-Etablissement“ errichten. Aus bisher ungeklärten Gründen gab er dieses Vorhaben allerdings auf, veräußerte seinen Betrieb wenige Zeit später und zog aus Schwartau fort.

Ob oder inwiefern antisemitische Ressentiments eine Rolle spielten, ist unklar. Bekannt sind allerdings die traurigen Schicksale seiner Ehefrau Jeanette (1859-1942) und den in Bad Schwartau geborenen Töchtern Hedwig (1882-1942), Lea (1883-1942) und Hertha (1894-1944): sie alle starben während der Zeit des Nationalsozialismus in den Konzentrationslagern Theresienstadt und Auschwitz.

Anlässlich des Jahrestages der reichsweiten Pogrome der Nationalsozialisten am 9. November 1938 möchten das Museum und das Archiv der Stadt Bad Schwartau an das Schicksal dieser einstigen Schwartauer Familie erinnern.

Kultur kompakt: Museumsfavoriten - Heimatteller aus dem Jahre 1991

Das ist Henriette Janßen, die bei der Stadt Bad Schwartau als Veranstaltungsmanagerin tätig ist. Eines ihrer Lieblingsobjekte des Museums der Stadt Bad Schwartau ist ein »Heimatteller« aus dem Jahr 1991, den sie dem Museum selbst für die Sammlung überlassen hat.

Die sogenannten »Heimatteller« wurden Ende des 20. Jahrhunderts vom Gemeinnützigen Bürgerverein der Stadt Bad Schwartau in Zusammenarbeit mit der Firma Friedrich Steinfeldt herausgegeben. Die Teller erschienen jährlich mit verschiedenen Motiven.

Auf der Vorderseite des Tellers von Henriette Janßen ist das sogenannte Schloss Marienholm als Grafik abgebildet.
Zur Erklärung: Um 1900 ließ eine vermögende Familie ein repräsentatives Landhaus mit dem Namen »Marienholm« nördlich der Kaltenhöfer Straße errichten. Nach dem 2. Weltkrieg verfiel die auch als »Schloss Marienholm« bezeichnete Villa nach und nach, bis sie um 1960 abgerissen wurde. Noch heute wird der Bereich nördlich der Kaltenhöfer Straße im Volksmund nach diesem Anwesen als »Marienholm« bezeichnet.

Henriette Janßen freut es, dass ihr alter Teller im Museum wieder zu Ehren kommt: „Da ich in Marienholm wohne und den Teller persönlich an das Museum übergeben habe, finde ich dieses Objekt natürlich besonders toll.“

Kultur kompakt: 33 Postkarten für das Museum

Die Postkartensammlung des Museums der Stadt Bad Schwartau ist um mehr als 30 Postkarten reicher.

Am 09.09.2023 überreichte Klaus Nentwig im Namen des Gemeinnützigen Bürgervereins 33 historische Postkarten an die Museumsleiterin Judith Ohrtmann. Die Postkarten zeigen verschiedene historische Ansichten von Bad Schwartau. Unter anderem sind der ehemalige Kiosk am Marktplatz um 1925, die frühere „Pension Capell“ in der Pariner Straße um 1900 und die noch heute existierende Straße Tremskamp um 1905 abgebildet.

Museums- und Kulturmanagerin Judith Ohrtmann freut sich sehr über diese Postkarten: „Postkartenmotive geben uns wertvolle Hinweise auf das Leben vergangener Tage und die Entwicklung unserer Stadt.“ Nach einem Hinweis des ehrenamtlichen Museumsmitarbeiters Ricky Rix, hatte der Gemeinnützige Bürgerverein dem Bürgervereinsmitglied und Postkartenenthusiast Dr. Heinrich Ollmann die Postkarten zuvor abgekauft.

Foto: Klaus Nentwig, Judith Ohrtmann, Dr. Heinrich Ollmann, Ricky Rix 

  • Kiosk Bad Schwartau um 1925

    Ein Kiosk in Bad Schwartau um 1925

    Kiosk Bad Schwartau um 1925
  • Pension Capell um 1900

    Pension Capell um 1900

    Pension Capell um 1900
  • Tremskamp um 1905

    Tremskamp um 1905

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Kultur kompakt: Museumsfavoriten - DHB-Pokal des VfL Bad Schwartau aus dem Jahre 2001

Das ist Tom Zimmermann, der im Amt für Bildung, Sport, Soziales und Kultur tätig ist.
Eines seiner Lieblingsobjekte des Museums der Stadt Bad Schwartau ist die Replik des DHB-Pokals, den der VfL Bad Schwartau vor 22 Jahren gewann.

2001 hatte der VfL Bad Schwartau die 27. Austragung des Handballpokalwettbewerbs der Herren gewonnen.
Zum DHB-Pokal traten insgesamt 107 Mannschaften aus der 1. Bundesliga, der 2. Bundesliga, der Regionalliga, der Oberliga und dem Landesverband im K.-o.-System gegeneinander an. Nach fünf Hauptrunden erfolgte die weitere Ausspielung mit zwei Halbfinalspielen und einem Finale im »Final Four«.
Das Finale um den DHB-Pokal wurde am 27. Mai 2001 um 15.30 Uhr zwischen dem VfL Bad Schwartau und der HSG Wetzlar in der Alsterdorfer Sporthalle ausgetragen.
Der VfL Bad Schwartau gewann das Spiel 26:22. Der legendäre Sieg wurde auf dem Originalpokal als Gravur vermerkt.

Tom Zimmermann findet es super, dass das Museum auch Objekte aus der Bad Schwartauer Sportgeschichte sammelt.

Kultur Kompakt: Museumsfavoriten - Die Augustraße als Ölgemälde von Gertrud Siemers

Nicole Peksa, die im Bad Schwartauer Bauamt tätig ist, findet ein Objekt aus dem Museum der Stadt Bad Schwartau besonders interessant. Es handelt sich dabei um ein Gemälde, das die Auguststraße vor dem Bau des Eutiner Rings abbildet.

Die Auguststraße ist eine der ältesten Straßen Bad Schwartaus und wurde früher „Hinterstraße“ bzw. „Achterstraat“ genannt. (Analog dazu wurde die Lübecker Straße einstmals als „Vorderreihe“ bezeichnet.)
Später wurde die Straße nach Paul Friedrich August von Oldenburg benannt, der von 1829 bis 1853 Großherzog von Oldenburg war und sich August I. nannte.
Nicole Peksa gefällt das Bild der Lübecker Malerin Gertrud Siemers (1895-1984) so gut, weil es zeigt, wie ruhig und gemütlich die Bad Schwartauer Auguststraße vor dem Bau des Eutiner Rings 1979 war.


Kultur kompakt: Museumsfavoriten - Portrait einer Bäuerin aus der Zeit um 1850

Das ist Tanja Gorodiski, die im Rathaus als Gleichstellungsbeauftragte arbeitet.
Eines ihrer Lieblingsobjekte des Museums der Stadt Bad Schwartau ist das Portrait einer Bäuerin.

Das kleine Gemälde mit dem goldenen Rahmen stammt vermutlich aus einer Rensefelder Bauernfamilie aus der Zeit um 1850. Die Recherchen hierzu sind noch nicht abgeschlossen. Als Gleichstellungsbeauftragte findet Tanja Gorodiski es wichtig, dass auch die Geschichten der Frauen erzählt werden, die die Historie Bad Schwartaus geprägt haben.
„Die Geschichtswissenschaften waren viel zu lange eine männlich gedeutete Wissenschaft. Ich freue mich, dass das Museum der Stadt Bad Schwartau geschlechtergeschichtlich interessiert ist und bei seiner Arbeit alle Geschlechter in den Blick nimmt.“

Wer Hinweise zu der auf dem Gemälde abgebildeten Dame hat, wird gebeten, sich beim Museum der Stadt Bad Schwartau unter museum@bad-schwartau.de zu melden.

Kultur kompakt: Museumsfavoriten - Plastik »Putto auf Reh« von Paul Peterich aus dem Jahr 1905

Das ist Julia Schütt, die im Rathaus im Amt für Zentrale Dienste und Finanzen tätig ist.
Eines ihrer Lieblingsobjekte des Museums der Stadt Bad Schwartau ist die Plastik »Putto auf Reh« von Paul Peterich aus dem Jahr 1905, die aus vergoldeter Bronze gefertigt wurde.
Julia Schütt findet, dass dieses Kunstwerk eines der schönsten Objekte der Museumssammlung ist.

Paul Peterich wurde 1864 in Schwartau geboren und studierte an Kunstakademien in Hamburg und Berlin. Nach verschiedenen überregionalen Kunsterfolgen und einer Berufung zum Professor, entschied er sich 1907 nach Italien zu gehen und in der Region um Florenz tätig zu sein. Er starb 1934 in den Niederlanden. Heute befinden sich die Kunstobjekte Paul Peterichs in verschiedenen europäischen Kunstmuseen und Privatsammlungen.

Und wer oder was ist ein Putto??
→ In der bildenden Kunst ist ein »Putto« eine meist männliche und nackte Kinderfigur mit oder ohne Flügel. Die künstlerische Darstellung solcher »Putti« (auch: Putten) war vor allem seit der Frührenaissance populär.

Kultur kompakt: Museumsfavoriten - Postkarte aus der Zeit um 1915

Das ist Alexander Schmidt, der die Städtischen Betriebe der Stadt Bad Schwartau leitet. Eines seiner Lieblingsobjekte des Museums der Stadt Bad Schwartau ist eine Postkarte, die er als großformatige Reproduktion in seinem Büro aufgehängt hat.
Die Postkarte aus der Zeit um 1915 zeigt den Marktplatz mit der damaligen Straßenbahn und dem Amtsgericht im Hintergrund.

„Als ich mit dem Team der Städtischen Betriebe im Frühjahr 2022 übergangsweise in das alte Amtsgericht einzog, fragte ich beim Museum an, ob es alte Abbildungen von Bad Schwartau gibt, die ich als Wandschmuck für mein Büro nutzen könnte.
Das Ergebnis ist diese tolle Reproduktion einer Postkarte, auf die ich schon vielfach angesprochen wurde. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an das Museum der Stadt Bad Schwartau!“

Kultur kompakt: Museumsfavoriten - Tageskleid aus der Zeit um 1885

Das ist Lea Wroblewski, die bei der Stadt Bad Schwartau im Amt für Zentrale Dienste und Finanzen tätig ist. Eines ihrer Lieblingsobjekte des Museums der Stadt Bad Schwartau ist ein Tageskostüm aus der Zeit um 1885, das aus einer Jacke und einem Rock besteht.

Ursprünglich hatte dieses Kleid die Farbe „Mauve“ - ein synthetisch hergestelltes Violett. Diese Industriefarbe war um 1880 sehr modern und ein kostspieliges Statussymbol. Die ursprüngliche Trägerin dieses Kleidungsstücks hatte also die finanziellen Mittel, sich ein modernes Tageskleid in der damaligen Trendfarbe „Mauve“ zu leisten. Durch Lichteinfluss ist die ursprüngliche Farbe über die Jahrzehnte ausgeblichen, sodass es heute blass-rosa anmutet.

Lea Wroblewski findet es spannend, wie sich die Mode verändert: „Man sagt ja, dass in der Mode alles einmal wiederkommt. Ob solche Kleider wohl auch einmal wieder Trend sein werden, wird die Zukunft zeigen.“

Wertvolle Schätze im Museum und Archiv der Stadt Bad Schwartau

Bürgermeister Dr. Uwe Brinkmann besuchte das Team um Museums- und Kulturmanagerin Judith Ohrtmann am 08.02.2022 in der Schillerstraße, um sich einen Eindruck von der aktuellen Arbeit vor Ort zu machen. Nachdem ihn der neue Stadtarchivar Sven Reiß durch die Archivräume führte, präsentierte ihm Museumsleiterin Judith Ohrtmann den Status Quo bezüglich der Museumssammlung.

Zur Erinnerung nahm Museumsmitarbeiter Carsten Grot ein Foto unter dem Torbogen des ehemaligen Rensefelder Faasch-Hofes aus der Zeit um 1818 auf.

Einige Exponate sah sich der Bürgermeister genauer an. So beispielsweise die auf dem Foto abgebildeten Objekte:

- Eine Backmolle – ein hölzerner Trog, der bis in das 20. Jahrhundert vor allem zum Vorbereiten des Teigs beim Backen verwendet wurde. In ärmeren Haushalten wurde die „Molle“ aber auch für andere Tätigkeiten als Behälter, z.B. zum Waschen oder beim Schlachten genutzt.

- Einen Bettwärmer – er diente in der Frühen Neuzeit dem Wärmen der Schlafstätte. Im 19. Jahrhundert wurde diese mit heißer Kohle gefüllte Messingpfanne von der mit heißem Wasser gefüllten Wärmflasche abgelöst.

- Einen Feuerlöscheimer – so ein Feuerlöscheimer musste früher in jedem Haushalt vorhanden sein und an einer bestimmten Stelle hängen. Dieser aus Leder gefertigter Feuerlöscheimer stammt aus der Auguststraße 34 und wurde um 1855 verwendet.

- Eine Schnitzbank – eine solche Schnitzbank ist ein Arbeitsgerät der traditionellen Holzbearbeitung. Sie wurde bis in das 20. Jahrhundert nicht nur in Handwerksbetrieben sondern auch auf landwirtschaftlichen Betrieben genutzt.

Herr Dr. Brinkmann dankte dem dreiköpfigen Team für die engagierte Arbeit und freute sich über die zukunftsweisenden Entwicklungen in Museum und Archiv.

»Ur-Zwerge« für das Stadtmuseum

Rolf Kirsten, Erschaffer des Bad Schwartauer Zwergenwalds, und Klaus Nentwig, erster Vorsitzender des Gemeinnützigen Bürgervereins, überreichten der Leiterin des Museums der Stadt Bad Schwartau, Judith Ohrtmann, am 18.01.2024 drei besondere Zwergenfiguren. Es handelt sich hierbei um die allerersten Wichtel, die „Zwergenvater“ Rolf Kirsten im Jahr 1986 anfertigte.

„Diese drei Zwerge liegen mir besonders am Herzen”, betont Rolf Kirsten und er sei froh, sie für die Nachwelt in guten Händen zu wissen. Judith Ohrtmann ist begeistert über den Neuzugang: „Seit über 30 Jahren ist der Zwergenwald eine beliebte Weihnachtstradition in Bad Schwartau. Dass das städtische Museum nun diese drei Ur-Zwerge in seine Sammlung aufnehmen darf, ist eine große Freude.”

Klaus Nentwig, Rolf Kirsten und Judith Ohrtmann freuen sich schon auf die Zeit, wenn das Museum der Stadt Bad Schwartau mit frischem Konzept für Besucher geöffnet wird. Klaus Nentwig: „Der Gemeinnützige Bürgerverein hat das Museum schon immer unterstützt. Wir sehen der hoffentlich bald erfolgenden Wiedereröffnung im ehemaligen Amtsgerichtsgebäude als Teil eines kulturellen Zentrums daher mit großer Erwartung entgegen!“ Judith Ohrtmann verspricht: „Die Zwerge erhalten dann einen Ehrenplatz!“.

Geschichte des Zwergenwalds
Die Idee des Zwergenwalds kam Rolf Kisten im Jahr 1986, als Bad Schwartau noch keinen Weihnachtsmarkt hatte. Zunächst fertigte er ein etwa 100 cm breites und 50 cm tiefes Häuschen mit den drei besagten Zwergen an – eine Zwergenbäckerei.
Rolf Kirsten erinnert sich: „Dieses »Test-Muster-Zwergenhaus« stellte ich in der Vorweihnachts-zeit in das Schaufenster unseres damaligen Geschenkartikelgeschäfts in der Markttwiete. Die Kinder entdeckten es sofort und drückten sich die Nasen an der Schaufensterscheibe platt. Da wusste ich: die Richtung stimmt.“

Schon damals hatte Rolf Kirsten eine Technik eingebaut, die die Zwerge in Bewegung setzte. Zudem hatten sie bereits die heutige Größe. Was sie jedoch von den späteren Zwergen unterscheidet: sie haben gemalte Augen und keine Glasaugen.
Mit Unterstützung der »Aktivgruppe für Handel und Gewerbe« sowie weiteren Sponsoren begann Rolf Kirsten dann mit der Arbeit an weiteren Häusern. Damit der Zwergenwald von Anfang an seinem Namen gerecht wurde, baute er gleich 7 Häuser als Grundstock, die in der Adventszeit 1987 neben dem Kaufhaus Matzen aufgestellt wurden. „Der Bad Schwartauer Schausteller Rolf Niehuesbernd stellte einen Bratwurststand mit Glühwein-Ausschank daneben. Das war der Beginn des Bad Schwartauer Weihnachtsmarktes“ erinnert sich Rolf Kirsten.

2018 übergab der »Zwergenvater« sein Werk in die Obhut des Gemeinnützigen Bürgervereins Bad Schwartau. Während sich der Verein um den Erhalt und den jährlichen Auf- und Abbau des Zwergenwaldes kümmert, trägt die Stadt Bad Schwartau die Kosten für die Einlagerung sowie den Auf- und Abbau.
Heute, 37 Jahre nach dem Bau des ersten Zwergenhauses mit den drei Ur-Zwergen, gilt der Bad Schwartauer Zwergenwald mit insgesamt ca. 200 Zwergen und 33 Häuschen in der Bad Schwartauer Innenstadt (+ Zwergenwald-Dependance im LUV-Shopping Center) als größter Zwergenwald Deutschlands.

Aufruf zum Mitmachen
Für die Instandhaltung und Pflege des Zwergenwalds sucht der Gemeinnützige Bürgerverein noch Freiwillige aus der Region Bad Schwartau, die Spaß am kreativen Werkeln in geselliger Runde haben. Interessierte melden sich gern telefonisch unter 0176 52 45 16 01 ‬oder per E-Mail an: info@buergerverein-bad-schwartau.de.

Foto 1 (Susanne von Zydowitz)
von links: Klaus Nentwig (Gemeinnütziger Bürgerverein), Judith Ohrtmann (Museum der Stadt Bad Schwartau) und Rolf Kirsten (Erschaffer des Bad Schwartauer Zwergenwalds)


Foto 2 (Rolf Kirsten):
Das erste Zwergenhaus im Jahr 1986 mit den drei Ur-Zwergen, die nun Teil der Museumssammlung sind.