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Utopie: 60 Jahre Gleichstellung


Frau Bürgermeisterin und Herr Bürgermeister,
liebe Gäste,
wir begrüßen Sie sehr herzlich
anlässlich des 60jährigen Jubiläums der Gleichstellungsstelle in diesem Jahr.

Es ist besonders schön, dass unser Altbürgermeister Herr Dr. Uwe Brinkmann es sich nicht nehmen ließ, heute persönlich am Jubiläum der Gleichstellungsstelle teilzunehmen und uns aus seiner Sicht zu berichten, wie es damals anlässlich des 30jährigen Jubiläums war, als er noch die Geschicke der Stadt lenkte. Ich staune immer noch, was es damals beispielsweise für Widerstände und Bedenken gegen die gemeinsame paritätische Besetzung von Führungspositionen gab, die für uns heute selbstverständlich ist.

Heutzutage, im Jahr 2049, nach den diversen großen Reformen auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene, ist es auch kaum vorstellbar, dass damals so viele Büros für die Verwaltung benötigt wurden. Niemand hätte sich wohl damals vorstellen können, dass ein Gros der Verwaltungsarbeit heutzutage mobil erledigt wird und dass die Mitglieder unserer Gesellschaft sowieso das meiste selbst online erledigen. Damals begann man mit der Sprachsteuerung - erinnert sich heute überhaupt noch jemand an Alexa? – da sind wir heute viel weiter.
Doch genug von allgemeinen Verwaltungsthemen, heute geht es um die großen Themen der Gleichstellung!

Die Betreuung und Pflege von Kindern und älteren Menschen in Vereinbarung mit Berufstätigkeit war schon damals ein wichtiges Thema. Wer hätte 2019 gedacht, dass mehr als das halbe Rathaus zum „Haus der Begegnung“ werden würde, in dem Kleinkinder und ältere Menschen mit Betreuungsbedarf trotz unterschiedlicher Ansprüche an die Betreuung miteinander erfolgreich versorgt werden würden! Somit sind Beruf und Sorgearbeit von Frauen und Männern gleichermaßen nun für unsere Bürgerinnen und Bürger sehr gut vereinbar.

Mit Stolz blicken wir darauf zurück, dass die Gleichstellungsstelle für diese Idee der Umwandlung der Rathausnutzung im Jahr 2030 mit der goldenen Ehrenwürde der Bundesrepublik vom damaligen Bundespräsidentschaftsteam ausgezeichnet wurde.


Auch sonst entwickelte sich so einiges. Die inzwischen bundesweite Lösung, wie kostengünstig Wohnraum geschaffen werden konnte, kam – Sie wissen es - aus Bad Schwartau, worauf wir sehr stolz sind! Ein ganz besonderes 3-D Drucker-System wurde damals angeschafft, um damit moderne barrierefreie Mehrgenerationenhäuser im Schnellsystem passgerecht und kostengünstig zu bauen. Dies löste die Problematik der Wohnungsnot damals in den 10er Jahren ! Gleichzeitig wurde auf intensives Drängen aller politisch Tätigen in Ostholstein die Bauvorschriften erheblich gelockert und intensiv modernisiert. Dadurch entstand auch das damals dringend benötigte zweite Ostholsteiner Frauenhaus in unserer Stadt, das später in Familienhaus umbenannt wurde. Letztes Jahr, Sie erinnern sich, wurde es mit einem großen Fest endgültig geschlossen. Aktuell werden gerade die Gemüse- und Insekten-Wandgärten von der Fassade abgenommen, die für die Verpflegung sorgten.


Die Abschaffung von Gewalt war sicher eine der größten Errungenschaften der letzten Jahre. Seit der grundlegenden Kindergarten- und Schulreform in 2025 ist inzwischen ein Rückgang der Gewalt um 90% zu verzeichnen. Seitdem unsere Schülerschaft in Betreuungscentern lernt, wo jeglicher Betreuungswunsch der Familien problemlos und qualitativ hochwertig abgedeckt wird, verbesserte sich Vieles. Dazu trug auch bei, dass mit neuen Konzepten intensiv an einem guten und selbstverständlichen Miteinander für die gesamte Familie gearbeitet wurde.
Zusätzlich wirkte sich die nun individuell angepasste Förderung aller Kinder sehr positiv aus. Die Idee des „Flipped Classroom“ von 2019 setzte sich zwar letztendlich nicht durch, aber die Neuausrichtung der digitalen Bildung sorgte für eine positive Entwicklung. Die flächendeckende Einführung von Kursen für individuell passende Selbstbehauptung im Jahr 2025 in den Kindergärten brachte gemeinsam mit den Familienschulungen dann den Durchbruch.

Was gibt es noch zu sagen?

Witze über das Einparken durch Frauen hört man nur noch in historischen Unterhaltungsformaten, und selbst dann versteht sie kaum noch jemand mehr, dazu haben wir schon zu lange unsere kostenfreien und komplett eigenständig fahrenden Individual-Transport-Kapseln.

Liebe Gäste, Sie wissen: Ein bisschen leidet die Wirtschaft noch unter dem großen Börsen-Crash von 2045, als Frauenhandtaschen endgültig der Vergangenheit angehörten und zahlreiche Firmen pleite gingen, nachdem es nun die Cloud-Drohnen von Chanel gibt.

Doch Spaß beiseite - In der Politik haben wir Parité; Altersarmut von Frauen und Männern gibt es dank des Grundeinkommens und ausreichend günstigem Wohnraum nicht mehr, das Steuersystem ist frisch modernisiert, die Gesundheit kennt den Unterschied Frau und Mann nicht mehr, sondern nur noch die individuellen Vorgaben, nach denen behandelt wird.

Es ist also soweit – die Gleichstellung ist erreicht. Aus diesem Grund verabschieden mein Kollege und ich uns aus unserem Amt, welches wir zehn Jahre gemeinsam gern für Sie alle geleitet haben.

Liebe Gäste – haben Sie noch einen vergnüglichen Abend!

Die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten ist zurzeit vakant.

Die Gleichstellungsstelle

Frauen und Männer sind doch bereits gleichberechtigt – oder doch nicht?

Zwischen erklärter Gleichberechtigung und gelebter Gleichbehandlung gibt es noch immer große Unterschiede. Dabei geht es letztendlich darum, dass Frauen und Männer gleichermaßen die gleichen fairen Chancen haben.