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Leuchtreklame »Konditorei Hartmann« und »Café« werden im Museum der Stadt Bad Schwartau für die Nachwelt erhalten

Nun ist auch das letzte sichtbare Zeugnis Hartmannscher Café-Kultur in der Lübecker Straße 14 verschwunden. Aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern ist es aufgefallen, dass seit letzter Woche keine Leuchtreklame mehr über dem Eingang der stadtbekannten, ehemaligen Konditorei hängt. Am Freitag, 10.06.2022 um 7 Uhr morgens trafen sich die Monteure Henning Griesbach und Norbert Rusch sowie der Auszubildende Torben Delbrügge von der Firma E-Werk Elektro- und Sicherheitstechnik GmbH aus Bad Schwartau mit der Museums- und Kulturmanagerin Judith Ohrtmann vor dem ehemaligen Café. Die drei Fachleute für Elektrotechnik kamen mit einem Hubsteiger, mit dessen Hilfe die Leuchtschrift „Konditorei Hartmann“ fachgerecht demontiert wurde. Auch der ehemalige Hausherr Jürgen Hartmann ließ es sich nicht nehmen, den Abbau persönlich zu begleiten. Der Förderverein des Museums der Stadt Bad Schwartau erwarb den Schriftzug, um ihn sogleich an das städtische Museum zu übergeben. Die Vorstandsmitglieder Marco Graupner, Dietrich Klindwort, Ricky Rix und Ferdinand Schöppich freuten sich vor Ort über die Sicherung eines Stücks der Bad Schwartauer Stadtgeschichte.
Ein paar Tage später wurde auch die zweite Leuchtreklame mit dem Schriftzug „Café“ demontiert und in das Museum transportiert.

Dank an die beiden Förderer

Die Stadt Bad Schwartau dankt dem Förderverein „Städtisches Museum der Stadt Bad Schwartau als kulturelles Zentrum e. V.“ und der Bad Schwartauer Firma E-Werk Elektro- und Sicherheitstechnik GmbH für ihre Unterstützung. Für 250 Euro hat der Förderverein die Leuchtreklame vom ehemaligen Cafébetreiber Jürgen Hartmann erworben, um sie dem Museum der Stadt Bad Schwartau nachfolgend zu schenken. Die Firma E-Werk Elektro- und Sicherheitstechnik GmbH spendete etwas über die Hälfte ihrer Kosten für die Demontage und den Transport der Leuchtreklame, nämlich 315 Euro.

Bedeutung der Leuchtreklame für Bad Schwartau

Die Leuchtreklame über dem Café Hartmann war seit den 1960er Jahren visuell prägend für die Lübecker Straße. Bundesweit sind solche Leuchtreklamen aus der Mitte des
20. Jahrhunderts selten geworden. In Bad Schwartau ist sie die letzte ihrer Art. Sie ist Zeugnis eines unwiederbringlichen Stücks der Bad Schwartauer Stadtgeschichte. Nun wird sie als städtisches Kulturgut im Museum für die Nachwelt erhalten.

Historie der Konditorei Hartmann

1829 erwarb der Gold- und Silberschmied Dietrich-Jürgen Boy das Grundstück Lübecker Straße 14. Da die Goldschmiede jedoch nicht zufriedenstellend lief, beantrage Boy 1852 das Privileg eines Zuckerbäckers. Damit begann die Zuckerbäckerei in Schwartau, die bald weit über die Grenzen des Fleckens bekannt wurde. Eine Spezialität der Schwartauer Zuckerbäcker waren die sogenannten „Schwartauer Pfeffernüsse“. Um 1900 wurde das Haus Lübecker Straße Nr. 14 abgerissen. Das Grundstück wurde in der Fogle geteilt und im Haus Nr. 14a gründete Franz Boy eine Gastwirtschaft. Im Haus Nr. 14 wurde die Tradition der Kuchenbäckerei von Carl Boy und seinem Sohn Arnold Boy weitergeführt. Nach mehreren Besitzerwechseln erwarb Willi Hartmann 1961 die Konditorei von Eugen Heidorfer. Bis zum 1. Mai 2022 führte sein Sohn Jürgen die über fast 200-jährige Kuchenback-Tradition des Hauses fort. Jürgen Hartmann war der letzte produzierende Konditor in der Stadt.

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