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Rede zur Begründung der Patenschaft mit dem Aufklärungsbataillon 6 "Holstein" am 04.11.2015

Sehr geehrte Bundestagsabgeordnete Hagedorn,

sehr geehrter Bundestagsabgeordneter Gädechens,

sehr geehrte Landtagsabgeordnete Hamerich und Redmann,

sehr geehrte Kreistagsabgeordnete,

liebe Bürgervorsteherin Birgit Clemens,

werte Stadtverordnete,

werte Bürgerliche Mitglieder der Ausschüsse und Beiräte,

liebe Vertreter von Parteien, Vereinen und Verbänden,

sehr geehrte Mitglieder der Kameradschaft des Panzeraufklärungsbataillons 6 und seiner Traditionsverbände,

liebe Mitglieder des Vereins der Freunde und Förderer des Panzeraufklärungsbataillons 6,

liebe Kollegen Bürgermeister der Patengemeinden der Kompanien des Bataillons,

sehr geehrter Herr Oberstleutnant Radü,

liebe Soldatinnen und Soldaten des Bataillons,

lieber Jochen Wegener – als mein Vorgänger im Amt,

sehr geehrter Herr General a. D. Lissinna,


Ich freue mich ganz besonders, dass auch unsere Patenstadt Bad Doberan durch den Stadtvertretervorsteher Stefan Krauleidis und den Bürgermeister Torsten Semrau vertreten ist. Danke, dass ihr Euch auf den Weg in Eure Partnerstadt gemacht habt.

Im Namen der Stadt Bad Schwartau sowie der ebenfalls anwesenden Bürgervorsteherin heiße ich Sie ganz herzlich zum formellen Auftakt der Patenschaft zwischen der Stadt Bad Schwartau und dem Aufklärungsbataillon 6 Holstein hier in der Krummlandhalle willkommen.

Die heutige Begründung der Patenschaft ist sozusagen der dritte Versuch der Stadt Bad Schwartau, dauerhaft eine Beziehung zu einer Bundeswehreinheit einzugehen.

In den Jahren von 1972 bis 1992, also 20 Jahre lang, unterhielt die Stadt Bad Schwartau eine Patenschaft mit der 1. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 172 in Lübeck-Blankensee. Diese enge Patenschaft endete leider mit Auflösung des Verbandes.

Der zweite Versuch eine dauerhafte Patenschaft zur Bundeswehr erneut einzugehen begann bereits im Jahre 2002 durch meinen Vorgänger Joachim Wegener. Nach intensiven Gesprächen wurde im Jahre 2004 die Patenschaft zur damals 4. Kompanie des Panzeraufklärungsbataillons 6 in Eutin aufgenommen. Diese Patenkompanie war Ausbildungskompanie und diente später als 5. Kompanie dazu, die Wehrpflichtigen und Zeitsoldaten im Rahmen der Grundausbildung auf ihre zukünftigen Verwendungen der Bundeswehr vorzubereiten.

Zahlreiche öffentliche Gelöbnisse bei uns auf dem Marktplatz bzw. im Jahnstadion waren dabei öffentliche Bekenntnisse der Stadt Bad Schwartau und ihrer Bürgerinnen und Bürger zu ihrer Patenkompanie.

Ohne jemals nennenswerte Störungen und unter großer Beteiligung der Bevölkerung wurden herrliche Gelöbnisveranstaltungen durchgeführt, die die Beziehungen der Stadt zu den Soldaten aus Eutin nachhaltig intensiviert hatten.

Die Hauptleute Schmidt-Narischkin, Reuter, Gadow, Hoffmann und Bader hatten die Kompanien geführt und waren immer gern gesehene Gäste bei unseren Veranstaltungen. Sie wurden begleitet durch die Kompaniefeldwebel Krohn und Reichenbach, die die Patenschaft über Jahre intensiv gefördert haben.

Gegenseitige Besuche von Vereinen und Verbänden, der Feuerwehr und der Polizei waren an der Tagesordnung und hatten zu einem vertrauensvollen Verhältnis der Soldaten zur Bevölkerung und umgekehrt geführt. Die Soldaten waren auch in die partnerschaftlichen Beziehungen zu Polen und Frankreich mit eingebunden.

Formell endete diese Patenschaft durch Auflösung der 5. Kompanie im März 2013, nachdem die Wehrpflicht auf höheren Beschluss hin ausgesetzt worden war. Mit Marmeladenbrot am Ostseestrand, dem ersten Einfall des Kompaniechefs der Patenkompanie Schmidt-Narischkin, war es somit formell leider zu Ende.

Dieses Ende bedeutete aber nicht, dass die Beziehungen der Stadt Bad Schwartau zum Bataillon beendet wurden. Auch nach Auflösung der 5. Kompanie sind die Kontakte weiter gepflegt worden. So wurde auch in den Folgejahren die Straßensammlung zugunsten des Volkbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und die Ehrenwachen anlässlich des Volkstrauertages wie selbstverständlich durch das Bataillon gestellt und auch Abordnungen zur Feierstunde entsandt. Auch befindet sich nach wie vor der Findling mit dem Wappen der Stadt
Bad Schwartau auf dem Paradeplatz in der Kaserne als dauerhaftes Zeichen der Verbindung.

Diese optische Erinnerung mag auch die früheren Kommandeure, Oberstleutnant von Stetten und Prinz zu Waldeck, dazu veranlasst haben, sich für eine Reaktivierung der Patenschaft einzusetzen, wofür ich Ihnen ausdrücklich danke.

Da die einzelnen Kompanien bereits über Patenstädte verfügen war die Idee geboren, eine Zweitpatenschaft zum Bataillon insgesamt auf den Weg zu bringen. Dies war natürlich nur möglich, wenn die Erstpatin, die Stadt Eutin, diesem Wunsch entsprechen würde.

Dankbar bin ich der Stadt Eutin und insbesondere meinem Kollegen Schulz, dass von dort aus Zustimmung signalisiert wurde und wir nunmehr gemeinsam, die größte Stadt des Kreises Ostholstein mit der schönsten Stadt des Kreises Ostholstein, eine Patenschaft zu unserem Bataillon aufnehmen können.

Wie bei der Bundeswehr üblich, ging dies natürlich nicht ohne entsprechende Formalien, da eine Patenschaft mit einer Zweitpatenstadt noch nicht geregelt war. Erst mit der Zustimmung höchster Stellen in der Bundeswehr war es möglich, nunmehr diese Zweitpatenschaft auch formell zu besiegeln.

Herr Oberstleutnant Radü konnte uns diese frohe Botschaft übermitteln und somit die Früchte der Tätigkeit seiner Vorgänger ernten.

Danken möchte ich für die Unterstützung bei dem Entscheidungsprozess auch dem Mitglied des Verteidigungsausschusses Ingo Gädechens, der den Wunsch der Stadt
Bad Schwartau nach Wiederbegründung einer Patenschaft im Ministerium auch nachhaltig verfolgt hat.

Den städtischen Gremien wurde die Wiederaufnahme der Patenschaft zur Entscheidung vorgelegt. Einstimmig mit einer Enthaltung wurde dem Vorschlag der Verwaltung entsprochen, die Patenschaft wieder zu begründen.

Von allen Parteien wurde betont, wie wichtig die Bundeswehr und ihre gesellschaftliche Verankerung gerade in den heutigen Tagen ist.

In diversen Auslandseinsätzen repräsentiert die Bundeswehr unser Land und wird als Mittel der Außenpolitik in friedenstiftenden Missionen eingesetzt. Unter höchster Gefahr für Leib und Leben sind unsere Soldaten im Ausland tätig und verdienen unsere uneingeschränkte Solidarität.

Aber auch im Inland ist die Bundeswehr, z. B. bei Katastropheneinsätzen, nicht wegzudenken. Die Flutkatastrophen der letzten Jahre hätten ohne Einsatz der Bundeswehr nicht bewältigt werden können. Aber auch zurzeit bei dem ungebremsten Zustrom von Asylbewerbern leistet die Bundeswehr segensreiche Hilfe.

Danken möchte ich der Brass-Band der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Bad Schwartau, die auch heute wieder ihr Können unter Beweis gestellt hat, um dieser Veranstaltung einen würdigen Rahmen zu verleihen.

Ich hoffe und wünsche, dass auch meine Nachfolgerin bzw. mein Nachfolger im Herbst nächsten Jahres die heutige Begründung der Patenschaft als Verpflichtung für die Zukunft ansieht, auf Dauer die enge Beziehung zur Bundeswehreinheit in Eutin aufrecht zu erhalten.

Dabei bin ich mir sicher, dass von Seiten der Soldaten diese Patenschaft auch gewünscht wird, erforderlichenfalls Hilfestellung gewährt wird und wir in Zukunft das gute partnerschaftliche Verhältnis fortsetzen werden und gestellte Aufgaben zum Teil auch gemeinsam meistern können.

Die Gleichstellungsstelle

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Zwischen erklärter Gleichberechtigung und gelebter Gleichbehandlung gibt es noch immer große Unterschiede. Dabei geht es letztendlich darum, dass Frauen und Männer gleichermaßen die gleichen fairen Chancen haben.